Inflation.
Corona wirkt sich noch immer auf Lieferketten massiv aus im asiatischen Raum.
Krieg in Europa.
Energiemangel bzw. massiv gestiegene Kosten welche auch in der Produktion und darauffolgende anfallen.
massiv gestiegene Rohstoffpreise und Engpässe
massiv gestiegener Anstieg an Bedarf von Halbleiter und Chips.
mieser Wechselkurs.
4nm Fertigungsprozess deutlich aufwendiger
Anzahl an Komponenten auf der Platine und Anforderungen an diese deutlich gestiegen.
Gesteigerte Entwicklungskosten.
So, wo fange ich an...
Fangen wir damit an, dass NVIDIA bei TSMC in Taiwan seine Chips für die gegenwärtig verfügbaren aktuellen RTX 40xx fertigen lässt. TSMC sitzt in Taiwan und ist nach Intel und Samsung der drittgrößte Hersteller von Halbleiterprodukten. TSMC besitzt also eine imense Expertise und moderne Fertigungstechniken.
Die Nachfrage nach Halbleiterprodukten ist immens. Weltweit werden in immer mehr Produkten leistungsstarke und qualitativ hochwertige Chips benötigt, egal im Automobil, in der Wissenschaft, in der Telekommunikation, Industrie oder EDV. Und natürlich viele weitere Bereiche.
Dem gegenüber steht die begrenzte Anzahl an Unternehmen, welche über die Kapazitäten, das Know-How und Technologien verfügen, um diese Chips fertigen zu können.
Die Auftragsbücher von TSMC sind also entsprechend voll, und irgendwann darf man sich erlauben, die Rosinen heraus zu picken. Also die Aufträge, welche am lukrativsten sind. Entsprechend also ist der Einkauf bei TSMC nicht gerade günstig, die lassen sich ihren Job nämlich gut Geld kosten.
Im Internet findet man dazu Angaben, wonach die Fertigung in 5nm nahezu doppelt so teuer war, wie in 7nm. Ada Lovelace wird in 4nm gefertigt, also nochmals koste intensiver...
Nun ist es nicht so, dass zwischen Einkäufer und Verkäufer in solch einem Fall simple Verträge abgeschlossen werden. Man bestellt also nicht einfach 500.000 Chips, die in drei Chargen geliefert werden.
Es gibt umfassende Rahmenverträge, und diese Rahmenverträge beinhalten nicht nur Vereinbarungen über Lieferung und Leistung. Auch Anforderungen hinsichtlich Qualifikation, Bedingungen und Sicherheiten sind unter anderem Bestandteile.
Und diese gilt es zu erfüllen. Bedingungen können etwa sein, dass der Zulieferer gewährleistet, dass weder er noch seine eigenen Zulieferer gegen eventuelle Sanktionen verstoßen. Keine Rohstoffe aus fragwürdigen Quellen... und noch viel mehr.
Qualifikation sind nicht ohne, sowohl für einzelne Mitarbeiter, aber auch das Unternehmen. Und dessen eigene Zulieferer...
Sicherheiten sind ganz wichtig, besonders in diesen Zeiten. Der Zuliefer muss gewährleisten, den Rahmenvertrag erfüllen zu können. Er muss sich also gegen Ausfälle on vielerlei Hinsicht absichern. Maschinen, Personal, aber auch gegen Einflüsse von Außen.
Dazu gehört das Bilden von Rücklagen. Das Unternehmen in welchem ich tätig bin, muss etwa bei einem Auftraggeber stets zusichern, Rücklagen für den erteilten Auftrag bereitzustellen. Und die sind nur für diesen einen Auftrag zu bilden. Es werden also für einen Auftrag bspw. 2.5 Millionen auf die Seite geschoben, bis dieser Auftrag abgeschlossen ist.
Dazu bilden Unternehmen grundsätzlich auch Rücklagen um potenzielle äußere oder interne Einflüsse abfangen zu können. Diese werden getrennt von denen eines einzelnen Auftrag angelegt und entsprechend der aktuellen herrschenden Risiken im Volumen aufgestellt.
Momentan herrschen weltweit riesige Risiken, welche sich auswirken können.
Weiterhin sind auch in Ländern wie Taiwan oder Japan die Gemeinkosten gestiegen. Auch dort steigen prozentual die Kosten. Ebenso steigen die Kosten für Versicherungen.
Und das betrifft nicht nur NVIDIA und TSMC, sondern eben jeden Hersteller, der eine Komponente auf dem PCB und darum herum liefert. Denn NVIDIA möchte noch immer Qualitätsstandards erfüllen. Die Produkte müssen langlebig sein, auch unter hohen Anforderungen. Ein Kondensator in einer Waschmaschine ist eben doch was anderes wie auf einer Grafikkarte...
Um es kurz zu machen. Es ist nicht wie beim Bäcker, der sein Korn von der regionalen Mühle kauft, und eben ein paar Zutaten hinzugefügt, im Ofen backt und dann die Ware verkauft.
Bei Grafikkarten und elektronischen Produkten gibt es umfassende Lieferketten auf die viele äußere Einflüsse sich auswirken.
Man kann das ewig weiter aufzeigen, aber ich denke man versteht, dass es eben nicht so simpel ist, wie manch einer meint. Die letzten Jahre waren wirtschaftlich sehr stabil, entsprechend also sicher. So waren auch die Preise stabil.
Blicken wir nun zurück bis in das Jahr 2019, an dessen Ende begann die Coronapandemie und zu Beginn des Jahres 2022 überfiel Russland die Ukraine... das wirkt sich entsprechend massiv aus...
Klar haben auch NVIDIA und AMD ihre Margen an denen sie festhalten, bzw. sogar diese weiter anheben, um eben Rücklagen bilden zu können. Und ein Unternehmen ist eben gewinnorientiert. Verschenken tut man dort nichts und man betreibt auch tiefgehende Analysen und sichtet Statistiken, um den idealen Verkaufspreis für sein Produkt zu finden.
Und so falsch scheinen sie nicht zu liegen, finden sich doch ausreichend Abnehmer für deren Produkte...