Wie ich bereits hier mal geschrieben habe, ist Silent Hill 2 eines meiner Lieblingsspiele und definitiv mein absolut liebstes Horror-/Mysteryspiel. Das Spiel sucht in Atmosphäre und Symbolismus bis heute seines gleichen. Allerdings reibt es besonders im letzten das einem nicht unter die Nase. Man muss selber analysieren und Theorien aufstellen.
~Wer "Sehen" will, muss bereit sein zu sehen.~
Die Silent Hill Serie hat das Genre des psychologischen Horrors maßgebend mit definiert und wer nicht bereit ist das Spiel auf psychologischer Ebene zu analysieren und meint einfach nur einen weiteren 08/15 Third Person Horror Shooter vor sich zu haben irrt gewaltig - und verpasst so viel. Alleine das Intro ist imho geradezu meisterlich:
Das Spiel startet in einer öffentlichen Raststätten Toilette. Ein Mann wäscht sich die Hände und das Gesicht. Seine Hände zittern. Er atmet unruhig. Warum? Hat er Angst? Hat er eine große Anstrengung hinter sich? Er betrachtet sich selbst im Spiegel und berührt sein Gesicht. Prüft er ob das alles real ist - ob ER real ist?
Mit einer gewissen Anstrengung löst er sich von seinem Spiegelbild und geht hinaus auf die Aussichtsplattform der Raststätte. Sie ist verlassen, er ist ganz allein. Nur ein Auto steht da, vermutlich sein eigenes. Langsam geht er zum Geländer der Plattform und lässt seinen Blick über den See schweifen der hinter einem Wald ruhig im Nebel liegt.
Der Mann beugt sich auf das Geländer und beginnt sich zu erinnern: Er bekam einen Brief. Einen Brief von seiner Frau Mary - die vor drei Jahren an einer Krankheit starb. Er ist sich der Tatsache bewusst, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen makaberen Scherz handelt. Und dennoch ist er hier. Ist er verrückt? Oder einfach nur hoffnungsvoll? Er löst sich vom Geländer, und beginnt seine Reise in seinen eigenen persönlichen Albtraum.
Dieses Intro ist so mystisch und geheimnissvoll. Wir erfahren zunächst nur das aller Nötigste. Wir wissen nicht mal unseren eigenen Namen bis zu diesem Punkt (vorausgesetzt man verwendet nicht die Untertitel bzw. schaltet die Namen in den Unteriteln nicht ein)! Begleitet wird das ganze Intro mit dem Soundtrack von Akira Yamaoka, einem Meister seines Faches, den man wie ich finde durchaus mit Größen wie Uematsu, Howard Shore und Hans Zimmer nennen kann:
Hört euch das mal an, und ihr könnt genau hören wo sich die Szenen ändern - und wie sie von der Musik her perfekt eingefangen werden.