beim carbon wird ein biosupdate nötig
Schreib das doch nicht jedes mal so kommentarlos drunter, wenn es um das B450 Gaming Pro Carbon AC geht. Das liest sich für jemanden ohne weitere Kentnisse sonst wie ein Gegenargument. Fakt ist, wie
@Jakob.hmr schon sagte, das Board wird mittlerweile Ryzen 3000 ready ausgeliefert. Und selbst wenn nicht, kann man es kinderleicht mittels USB Flashback auch ohne passende CPU aktualisieren.
Ehrlich gesagt würde ich nicht wegen 11 Euro weniger (das Carbon kostet 139 Euro) ein Mainboard der Vor-Vorgeneration erwerben. Aber musst du wissen - ich würde nochmal den ersten Link komplett durchlesen. Der Verfasser des Artikels rät ganz klar zu einem modernen X570 Mainboard.
Also ich weiß nicht, ich sehe den "Artikel" sehr kritisch. Die Vorzüge des X570 Chipsatzes sind unstreitbar die hohe Anzahl an PCIe Lanes und damit verbundene Flexibilität bei der Ausstattung der Mainboards. Allerdings muss man auch bedenken, dass die X-Chipsätze sich an Enthusiasten richten und für den durchschnittlichen Gamer oder den durchschnittlichen Consumer Bereich kaum einen Mehrwert bieten.
Der X570 Chipsatz ist super für Creator, "günstige" Workstations als Vorstufe zum professionellen Bereich, für extreme OC und für den Enterprise Bereich. Dem B450 Chipsatz fehlt es an nichts, was der durchschnittliche Zocker so brauchen könnte. Und an genau die Leute richtet sich der Chipsatz.
Die "Nachteile" der alten Chipsätze werden in dem Artikel so einseitig dargestellt, dass es sich schon fast wie ein Werbeartikel für die teuren X570 Boards liest. Was zu den Affiliate Links und der Bitte in den Kommentaren diese doch gerne zu nutzen passen würde.
Gehen wir doch auf einen Teil der "Nachteile" der "alten" Chipsätze ein:
- 1.) Keine
zusätzlichen PCIe 3.0 Lanes bei B450 und X470:
Der Absatz ist so schlecht formuliert, dass man als weniger Technik-affiner Mensch meinen könnte, die Chipsätze würden gar kein PCIe 3.0 unterstützen. Dabei ist bei AMD ein Teil des Chipsatzes (ehemalige Northbridge) schon seit Jahren in die CPU integriert, sodass die CPU 24 x PCIe 3.0 Lanes zur Verfügung stellt, wovon dann x16 für die GPU und x4 für einen M.2 Slot bereitstehen. Insofern ist der wichtigste Bedarf abgedeckt und weniger wichtiger Kram kann auch gut mit PCIe 2.0 abgefrühstückt werden.
- 2.) Langsame SSD Anbindung:
Alle B450 und X470 Chipsätze haben über die CPU 4 x PCIe 3.0 Lanes für einen M.2 Anschluss reserviert. Das bedeutet theoretisch rund 4000 MByte/s und reicht für so ziemlich alle aktuellen Consumer SSDs aus. Der zweite M.2 Anschluss ist dann in der Regel mit x2 oder x4 PCIe 2.0 Lanes über den Chipsatz angebunden und erreichen damit bis zu 2000 MByte/s (x2 1000 MByte/s), was immer noch für sehr viele günstige Budget NVMe SSDs ausreicht. Und ganz sicher weit ab davon ist:
Der oftmals zweite verbaute Slot verfügt nur über vier PCIe 2.0-Lanes, was bestenfalls für SATA-Speed sorgt.
Also sorry, das ist so fundamental falsch, das mir dazu nichts anderes mehr einfällt, als
Bullshit.
Zeig mir die SATA SSD, die 2 GByte/s schafft, kaufe ich direkt.
Zum Rest des Artikels spare ich mir mal weitestgehend die Kommentare, weil das mehr eine Werbebroschüre, denn sinnvolle Info ist.
Nur so viel:
- PCIe 4.0 bietet für den Durschnittsuser aktuell absolut keinen Mehrwert. Es gibt keine Grafikkarte, die die Bandbreite von PCIe 4.0 auch nur ansatzweise ausnutzt.
- Es gibt aktuell nur wenige SSDs, die PCIe 4.0 unterstützen und die, die es tun, liegen in der erzielten Geschwindigkeit näher an den PCIe 3.0 Spezifikationen als am Limit von PCIe 4.0
- Die Anzahl der Phasen sagt nichts über die Qualität des Mainboards aus, es kommt auf die Qualität der VRMs und Mosfets an
Das Fazit ist auch völlig falsch:
Wer mit einem
Ryzen 7 3800X oder gar einem
Ryzen 9 3900X liebäugelt, sollte sich vom Gedanken an ein B450-Mainboard jedoch verabschieden.
Es gibt gute B450 Boards, die in Tests erwiesenermaßen gezeigt haben, dass sie selbst einen Ryzen 9 3950X problemlos handhaben können, ohne, dass die VRMs durchglühen. Zu nennen wären da z.B. das MSI B450 Tomahawk Max sowie das bereits erwähnte MSI B450 Gaming Pro Carbon AC. Gleichzeitig gibt es auch X570 Boards, die beim Test mit 12- oder 16-Kernern völlig versagt haben (*hust* MSI *hust*).
Auch die Behauptung, dass alle X570 Boards toll ausgestattet wären und einem das bei B450 / X470 entgehen würde, ist absoluter Humbug. Der Chipsatz unterstützt eine gute Ausstattung, was noch lange nicht heißt, dass die Boardpartner das auch umsetzen.
Das erwähnte ASRock X570 Phantom Gaming 4 ist da ein gutes Beispiel. Kein einziger USB 3.2 Type-C Anschluss obwohl der Chipsatz 8 unterstützt. Was habe ich davon? Nix. Im Vergleich bietet das Gaming Pro Carbon AC USB-C, Wifi, eine deutlich reichhaltigere Auswahl an Beleuchtungs Headern (was nun mal vielen wichtig ist), ein gleichwertiges Phasendesign mit sehr guten VRMs, annehmliche Features wie USB Flashback und einen etwas besseren Soundchip.
Produktvergleich für ASRock X570 Phantom Gaming 4 (90-MXBAU0-A0UAYZ), MSI B450 Gaming Pro Carbon AC (7B85-001R)
geizhals.de
Im Bereich bis 150€ würde ich immer zum B450 Gaming Pro Carbon AC als absoluten Allrounder greifen. X570 brauchen tuen die Wenigsten. Nice to have wird das in bestimmten Szenarien. Einen Nachteil, auch in Bezug auf Zukunftstauglichkeit hat aber keiner bei B450 oder X470 zu befürchten.