Langsame Boot Timing

Sifco

Neuling
Themen-Ersteller
Mrz 30, 2023
6
0
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und durch den youtube Kanal von hardwaredealz hier gelandet, nachdem ich mir einen PC selbst zusammen gebaut habe nach seiner Anleitung. (zum ersten mal getraut)

Folgendes System:
CPU: AMD Ryzen 5 7600
Mainboard: Gigabyte B650 Gaming X AX
VGA: Geforce RTX 2070 super (Gigabyte)
RAM: Kingston Fury Renegade RGB DDR5 - 32GB Kit
Festplatte: 2TB Kingston KC3000
Gehäuse: be quiete pure Base 500 FX
CPU-Kühler: Endorfy Fortis 5 ARGB

Problem:
Der Pc braucht imo ewig zum booten. Laut Taskmanger >40 Sekunden. Er startet, die Lüfter und Beleuchtung läuft, auch der Monitor wird angesteuert und das Logo erschein vom Monitor-->dann sehr lange black screen bis der Gigaybte Screen vom Mainboard kommt. Danach läuft es normal würde ich sagen. Sobald die Windows Anmeldung startet bin ich sehr flott auf dem Desktop. Das Mainboard braucht also gefühlt sehr lange um anzulaufen.
Solche Timing hatte selbst mein alter Rechner nicht und das finde ich merkwürdig.

Kann jemand das jemand bestätigen oder mir bitte eine Lösung erklären?

Besten Dank!

Grüße
Sifco
 

Nobbi56

Ehrenmitglied
Feb 8, 2022
7.068
2.538
Hallo,

das ist ein bekanntes Problem der AM 5-Pllattform. Es liegt also nicht speziell an deinem System, sondern an der Arbeitsweise des Speichercontrollers in den Zen 4-CPUs. Bei jedem Neustart erfolgt das sog. memory training, das zu den langen Bootzeiten führt. Vor allem bei höheren RAM-Taktfrequenzen tritt das Problem auf.

S. a. dieser Test: (wo allerdings Gigabyte-Boards noch am besten abgeschnitten haben):
ab. 23'10''

Es gibt bei manchen Mainboards im BIOS eine Option "memory Context restore", die zu kürzeren Bootzeiten, aber auch Instabilitäten führen kann, s. hier # 6. Ich bin allerdings nicht sicher, ob es diese Option im Gigabyte BIOS überhaupt gibt.

Aktuell muss man wohl mit diesem Problem leben. Es bleibt die Hoffnung, dass AMD das mit künftigen AGESA- bzw. BIOS updates angeht, aber gewiss ist das nicht.

LG N.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir!
Reactions: MetallicaSun

Nobbi56

Ehrenmitglied
Feb 8, 2022
7.068
2.538
Fast Boot kann man probieren, hilft aber nicht viel.

Damit werden ja nur bestimmte Controller bzw. Geräte abgeschaltet, die zum booten von Windows nicht zwingend benötigt werden. Das Problem tritt hier aber schon vor dem eigentlichen Bootvorgang au und wird durch die Funktionsweise der Zen 4 CPU und der "Abstimmung" zwischen dem Speichercontroller und dem RAM. verursacht Man erkennt das auch daran, dass die ganze Zeit die CPU- und/oder die DRAM-Debug-LED leuchten. Allerdings spielt wohl auch das Board /BIOS eine Rolle, wie die deutlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern zeigen.

User berichten auch, dass die Bootzeiten umso länger werden, je höher der RAM taktet. Aktiviert man kein EXPO, so dass jeder RAM mit 4.800 MT/s läuft, scheint es deutlich schneller zu gehen als beim "sweetspot" von 6.000 MT/s.

(Ich hatte selbst drei Boards von Asus. AsRock und MSI hier mit 32 GB Corsair DDR 5 6.000 MT/S CL 30: Die Bootzeiten lagen zwischen ca. 35 sec. bei Asus und ca. 55 sec. bei MSI. AsRock war dazwischen. Aktvierte man Memory context restore, stürzte das System schon nach wenigen Minuten lastunabhängig mit Bluescreen ab :(
Mein persönliches Fazit: Zen 4/AM 5 ist schnell und effizient, aber (noch?) nicht ausgereift...)


LG N.
 
  • Gefällt mir!
Reactions: MetallicaSun

Sifco

Neuling
Themen-Ersteller
Mrz 30, 2023
6
0
Hallo @Nobbi56

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe auf meinem BIOS diese Option "Memory Context Restore". Es steht auf Auto. Soll ich das ganze jetzt aktivieren oder deaktivieren?

Beste Grüße
Sifco
 

Nobbi56

Ehrenmitglied
Feb 8, 2022
7.068
2.538
Hallo,

du kannst es mit "aktivieren" versuchen. Die Bootzeit könnte sich dann verkürzen,. Aber wie gesagt, es kann sein, dass das System dann instabil wird und es zu Bluescreens kommt.

In anderen Foren wird auch berichtet, dass die Kombination dieser Option mit der Einstellung „DDR POWER DOWN = ENABLE" die Bluescreens verhindert. Du müsstest mal schauen, ob es auch diese Einstellung in deinem BIOS gibt., falls es bei dir zu BS kommen sollte.

Musst du einfach alles mal austesten...;)
LG N.
 

Sifco

Neuling
Themen-Ersteller
Mrz 30, 2023
6
0
Hi Nobbi,

also ich habe jetzt mal etwas rum probiert und zwar habe ich das Memory Context Restore eingeschaltet. Es hat die Boot Time auf 13 Sekunden gepusht. Es lief soweit stabil bisher. Allerdings wenn ich XMP aktiviere verlängert sich die Boot Zeit wieder auf knappe 40 Sekunden. Das hast du oben ja bereits beschrieben und kann ich bestätigen. Daher ist das wohl auch eher keine Lösung.
Ich werde wohl erstmal mit den Boot Timings leben müssen, da mir ein schneller RAM im Betrieb wichtiger ist, als die einmal 40 Sekunden.

Also ist es auch normal, dass während des Boot Vorgangs erst die DRAM Led leuchtet, danach die VGA Led und zum Schluss die Boot Led?
Sobald ich im Windows bin erlöschen die Leds.

VG
Sifco
 

Nobbi56

Ehrenmitglied
Feb 8, 2022
7.068
2.538
Also ist es auch normal, dass während des Boot Vorgangs erst die DRAM Led leuchtet, danach die VGA Led und zum Schluss die Boot Led?
Sobald ich im Windows bin erlöschen die Leds.

Ja, das ist normal. Der größte Teil der Bootzeit wird für die Initialisierung des RAM benötigt und so lange leuchtet diese LED. und/oder auch die CPU. VGA kann dann ein paar Sekunden dauern und Boot sollte bei einem frisch installierten Windows recht fix gehen.

Vergiss aber nicht, nach der Windowsinstallation alle Mainboardtreiber zu laden von der Gigabyte-HP.

LG N.
 

Sifco

Neuling
Themen-Ersteller
Mrz 30, 2023
6
0
Ja, das ist normal. Der größte Teil der Bootzeit wird für die Initialisierung des RAM benötigt und so lange leuchtet diese LED. und/oder auch die CPU. VGA kann dann ein paar Sekunden dauern und Boot sollte bei einem frisch installierten Windows recht fix gehen.

Vergiss aber nicht, nach der Windowsinstallation alle Mainboardtreiber zu laden von der Gigabyte-HP.

LG N.

Ich habe die Mainboard Treiber mal runtergeladen, jedoch auch gesehen, dass ich diese Treiber über das Gigabyte Control Center updaten kann. Würde das auch gehen? Das komische ist, dass dort viel mehr Treiber angezeigt werden als ich auf der Gigabyte Seite runterladen kann. Ich bin ratlos. :(Screenshot 2023-04-04 215819.pngScreenshot 2023-04-04 215844.pngScreenshot 2023-04-04 215859.png
Ich habe mal Bilder angehängt.
 

Nobbi56

Ehrenmitglied
Feb 8, 2022
7.068
2.538
Hallo,

ich würde nur die Treiber installieren, die auf der Gigabyte-Supportseite angegeben sind (ohne "Utility").

Alles andere ist m. E. unnötiger Ballast, der nur das Betriebssystem aufbläht und zusätzliche CPU-Last erzeugt. Im worst case können solche Tools auch das System instabil machen.

Außerdem würde ich empfehlen, in den Windows-Einstellungen die autoamtische Update-Funktion für Treiber zu deaktivieren.

LG N.
 

Sifco

Neuling
Themen-Ersteller
Mrz 30, 2023
6
0
Super, danke für die Info. Die automatischen Treiberupdates von Windows habe mittels gpedit.msc deaktiviert.
Ich hoffe mal, dass das der richtige Weg war.

Jetzt ergeben sich für mich noch drei Frage zu den Treiber Updates. (dann bist du mich los @Nobbi56 )

1. Welcher Treiber ist der richtige AUdio Treiber? Der Realtek HD Audio Driver for DCH oder der Realtek HD Audio Driver bzw. wo liegt der Unterschied ob mit DCH und ohne.

2. Welcher Chipsatz Treiber ist der richtige? AMD Chipset Driver oder AMD APU Driver? Installiert man beide? Wo liegt hier der Unterschied.

3. Auf der AMD Website gibt es nochmal einen anderen Chip Satz Treiber bzw. eine andere Version. Sollte man lieber von der Gigabyte Seite oder direkt von der AMD Seite downloaden?

VG
 

Nobbi56

Ehrenmitglied
Feb 8, 2022
7.068
2.538
Hallo,

zu 1.: Ich würde den "normalen" Audio-Treiber (ohne DCH) installieren. DCH war mir auch nicht bekannt, hat aber wohl mit Microsoft-Anforderungen an Treiber zu tun die auf verschiedenen Gerätearten funktionieren. Der DCH Treiber ist daher etwas "abgespeckt". Versuche es daher am besten erstmal mit dem anderen.

zu 2.: Ich glaube, der APU-Treiber ist einfach der AMD-Adrenalin-Grafiktreiber. Dafür spricht auch die Größe von fast 600 MB. Davon gibt es aber auch schon eine neue Version vom 4.4.23. Daher würde ich nur den Chipset-Treiber laden und anschließend gesondert diesen aktuellen Grafiktreiber.

Zu 3.: Ich würde den Treiber von der Gigabyte-Seite nehmen, um sicherzugehen, dass er auch zum Mainboard passt. Könnte natürlich sein, dass der AMD Treiber aktueller ist und von Gigabyte noch nicht auf der HP aktualisiert worden ist, aber dann solltest du vorher genau prüfen, ob er auch für die CPU und den Chipsatz spezifiziert ist. Beachte vor allem, dass es sich um unterschciedliche Treiber/versionen für die "normalen" CPUs (wie deine) und die neuen X3D-Cache-CPUs handeln kann.

LG N.
 
  • Gefällt mir!
Reactions: Sifco

Sifco

Neuling
Themen-Ersteller
Mrz 30, 2023
6
0
Vielen Dank für deine Hilfe! Dann nehme ich den normalen Realtek Treiber sowie den Chipsatz Treiber von der Gigabyte Page. Adrenalin brauch ich ja eigentlich nicht, da ich nicht auf die integrierte GPU vom CPU zurückgreife und eine NVIDIA habe.