RAM Übertakten - suche einfachen Guide/oder Jemanden der sich damit etwas auskennt

Andre D'Addio

VIP
Themen-Ersteller
Mai 11, 2019
1.428
4.765
Suche nach einem Guide der mir das Übertakten eines E-die Ballistix Sport LT BLS2K8G4D30AESEK CL15 3000Mhz etwas näher bringt, zumal ich bei einigen Guides nur Bahnhof verstehe. Viel rausholen wollte ich nicht, aber es würde mir schon reichen, wenn ich mein RAM Kit von 3000MHz zwischen 3200 und 3600Mhz bekomme. Sobald ich nur den 3200 Takt aus dem DOCP nehme, friert mein PC nach einer weile ein. Ich schätze mal ich muss vllt die DOCV Spannung von 1.35V wohl höher einstellen, oder muss ich die anderen Werte neben CL15 ggf auf andere Werte einrichten? Ich möchte es eigentlich nur einmal antesten, ob sich das überhaupt lohnt.
 

Site Justin

Stammgast II
Dez 16, 2019
317
93
Hey,

Es gibt beim Übertakten deines Systems zwei Möglichkeiten:

- Referenztakt anheben:
Das Anheben des Referenztakts ermöglicht zwar Fein-Tuning und das bestmögliche Ausreizen des Systems, sorgt aber für ein Ansteigen mehrerer weiterer Taktraten (Kerntakt, CPU-Northbridge, HT-Link), was eine große Anzahl möglicher Fehlerquellen schafft. Daher würde ich das an deiner Stelle erst einmal lassen, wenn du kaum OC-Erfahrung hast.

- RAM-Teiler ändern:
Das Wechseln des RAM-Teilers ermöglicht nur grobe Taktsprünge, die nächsthöhere Stufe ist DDR3-1866 anstelle von DDR3-1600. Speichere zuerst einmal dein aktuelles BIOS-Profil. So hast du eine stabile Ausgangsbasis, falls das Übertakten nicht funktioniert. Rufe dazu das BIOS auf ("Entf" beim Start) und sichere dann das Profil. Die Option kann über die Taste "F11" aufgerufen werden.

Um zu testen, ob dein Arbeitsspeicher für DDR3-1866 geeignet ist, würde ich in einem ersten Schritt die Timings etwas entschärfen, z. B. auf 9-9-9-27 2T. Dies ist im BIOS-Untermenü "MB Intelligent Tweaker(M.I.T.) möglich. Rufe das Untermenü "DRAM Congiruation" auf. Stelle "DDR3 Timing Items" auf "Manual" und ändere dann die ersten fünf Werte für "1T/2T Command Timing", "CAS# Latency", "RAS to CAS R/W Delay", "Row Precharge Time" und "Minimum RAS Active Time" auf 2T, 9T, 9T, 9T und 27T.

Wechsle dann zurück in das überliegende Menü, setze "System Voltage Control" auf "Manual" und erhöhe den Wert für "DRAM Voltage Control" auf "1.500V". Stelle dann bei der Option "Set Memory Clock" "x9.33" bzw. "1866MHz" ein. Speichere die BIOS-Optionen und warte ab, ob das System startet.

Falls es startet, solltest du das System auf Stabilität überprüfen und kannst versuchen, die RAM-Spannung oder die Latenzen abzusenken. Irgendwann wird das System instabil und du hast das Limit für einen stabilen Betrieb gefunden.

Falls das System nicht startet oder mit 9-9-9-27, 2T instabil läuft, kommen zwei Ursachen infrage:
- Der Arbeitsspeicher:
Entweder benötigen die Sticks eine höhere Spannung (testweise anheben auf 1,55, 1,60 und 1,65 Volt), etwas entspanntere Latenzen (testweise auf 10-10-10-30 anheben; das erhöht aber die Reserven nur minimal) oder sie sind für DDR3-1866 schlicht nicht geeignet.

- Der RAM-Controller:
Mit einem Phenom II X2 555 BE stellt DDR3-1866 das Höchste der Gefühle dar, was in der Praxis machbar ist. Mit ist kein Fall eines stabilen DDR3-2133-Betriebs bekannt. Selbst DDR3-1866 kann aber - je nach Güte der CPU - nur mit Fein-Tuning oder gar nicht möglich sein. Möglicherweise läuft das System mit einer höheren RAM-Controller-Spannung. Testweise kann daher der Wert für "CPU NB VID Control" geändert werden. Eine Anhebung um 0,1 Volt, also "+0.100V" kann Abhilfe schaffen, höhere Werte würde ich für den Anfang nicht empfehlen.

Bei allen testweise durchgeführten Spannungserhöhungen gilt: Dauerhaft solle eine möglichst niedrige Spannung anliegen, um die Hardware zu schonen und elektrische Energie/Abwärme einzusparen.

Wie die Vorrednern schon gesagt haben, ist der zu erwartende Leistungszuwachs durch RAM-Overclocking gering. Das Übertakten der Grafikkarte oder CPU bringt deutlich mehr. RAM-Overclocking sollte man daher nur betrieben, wenn man Spaß am zeitraubenden Austesten hat.
 
  • Gefällt mir!
Reactions: Andre D'Addio

TheHardwareFreak

Ehrenmitglied
Nov 1, 2018
11.908
9.235
Hey,

Es gibt beim Übertakten deines Systems zwei Möglichkeiten:

- Referenztakt anheben:
Das Anheben des Referenztakts ermöglicht zwar Fein-Tuning und das bestmögliche Ausreizen des Systems, sorgt aber für ein Ansteigen mehrerer weiterer Taktraten (Kerntakt, CPU-Northbridge, HT-Link), was eine große Anzahl möglicher Fehlerquellen schafft. Daher würde ich das an deiner Stelle erst einmal lassen, wenn du kaum OC-Erfahrung hast.

- RAM-Teiler ändern:
Das Wechseln des RAM-Teilers ermöglicht nur grobe Taktsprünge, die nächsthöhere Stufe ist DDR3-1866 anstelle von DDR3-1600. Speichere zuerst einmal dein aktuelles BIOS-Profil. So hast du eine stabile Ausgangsbasis, falls das Übertakten nicht funktioniert. Rufe dazu das BIOS auf ("Entf" beim Start) und sichere dann das Profil. Die Option kann über die Taste "F11" aufgerufen werden.

Um zu testen, ob dein Arbeitsspeicher für DDR3-1866 geeignet ist, würde ich in einem ersten Schritt die Timings etwas entschärfen, z. B. auf 9-9-9-27 2T. Dies ist im BIOS-Untermenü "MB Intelligent Tweaker(M.I.T.) möglich. Rufe das Untermenü "DRAM Congiruation" auf. Stelle "DDR3 Timing Items" auf "Manual" und ändere dann die ersten fünf Werte für "1T/2T Command Timing", "CAS# Latency", "RAS to CAS R/W Delay", "Row Precharge Time" und "Minimum RAS Active Time" auf 2T, 9T, 9T, 9T und 27T.

Wechsle dann zurück in das überliegende Menü, setze "System Voltage Control" auf "Manual" und erhöhe den Wert für "DRAM Voltage Control" auf "1.500V". Stelle dann bei der Option "Set Memory Clock" "x9.33" bzw. "1866MHz" ein. Speichere die BIOS-Optionen und warte ab, ob das System startet.

Falls es startet, solltest du das System auf Stabilität überprüfen und kannst versuchen, die RAM-Spannung oder die Latenzen abzusenken. Irgendwann wird das System instabil und du hast das Limit für einen stabilen Betrieb gefunden.

Falls das System nicht startet oder mit 9-9-9-27, 2T instabil läuft, kommen zwei Ursachen infrage:
- Der Arbeitsspeicher:
Entweder benötigen die Sticks eine höhere Spannung (testweise anheben auf 1,55, 1,60 und 1,65 Volt), etwas entspanntere Latenzen (testweise auf 10-10-10-30 anheben; das erhöht aber die Reserven nur minimal) oder sie sind für DDR3-1866 schlicht nicht geeignet.

- Der RAM-Controller:
Mit einem Phenom II X2 555 BE stellt DDR3-1866 das Höchste der Gefühle dar, was in der Praxis machbar ist. Mit ist kein Fall eines stabilen DDR3-2133-Betriebs bekannt. Selbst DDR3-1866 kann aber - je nach Güte der CPU - nur mit Fein-Tuning oder gar nicht möglich sein. Möglicherweise läuft das System mit einer höheren RAM-Controller-Spannung. Testweise kann daher der Wert für "CPU NB VID Control" geändert werden. Eine Anhebung um 0,1 Volt, also "+0.100V" kann Abhilfe schaffen, höhere Werte würde ich für den Anfang nicht empfehlen.

Bei allen testweise durchgeführten Spannungserhöhungen gilt: Dauerhaft solle eine möglichst niedrige Spannung anliegen, um die Hardware zu schonen und elektrische Energie/Abwärme einzusparen.

Wie die Vorrednern schon gesagt haben, ist der zu erwartende Leistungszuwachs durch RAM-Overclocking gering. Das Übertakten der Grafikkarte oder CPU bringt deutlich mehr. RAM-Overclocking sollte man daher nur betrieben, wenn man Spaß am zeitraubenden Austesten hat.
Und was willst du jetzt mit deinem Cooy Paste? Das ist DDR3?!
 

TheHardwareFreak

Ehrenmitglied
Nov 1, 2018
11.908
9.235
Ja, das ist ein Guide, wie man RAM übertaktet ein bisschen Dankbarkeit wäre auch ganz nett aber naja anscheinend nicht selbstverständlich. Sorry, wenn ich mich dann da vertan habe.
Ja Entschuldigung, ich war grad etwas viel erheblich😬

Sorry hatte das nicht so gemeint. Der TE sucht halt etwas leicht verständliches, nur Werte zu erhöhen wird im nicht so viel helfen.
 

Andre D'Addio

VIP
Themen-Ersteller
Mai 11, 2019
1.428
4.765
Trotzen danke für den Guide. Ich bin nunmal nicht so vertraut mit und tue mich eben schwer mit sowas, aber ich möchte mich eben mit dem RAM Übertakten ein wenig vertraut machen. Und wenn dann jemand einen gut gemeinten Vorschlag macht, dann verstehe ich oft nur die Hälfte davon und es hilft mir leider nicht weiter, wenn ich einen DDR3 OC Guide bekomme, aber DDR4 habe.
Beide RAM Arten sind sich bestimmt sehr ähnlich und gewisse Vorgehensweisen bestimmt gleich, aber ich sehe das ähnlich wie bei Motoren ein 1.6 Diesel und ein 1.6 Benziner sind beides Motoren, aber vom Aufbau völlig verschieden, der eine ist ein Selbstzünder und der andere ist ein fremdzündender Verbrennungsmotor.
 

Skorpion82

Ehrenmitglied
Aug 30, 2019
5.111
4.169
Hier mal eine einfache komplett Anleitung für oc RAM ist auch mit dabei.
Und vielen Dank für deine Mühe Justin klasse Guide top 👍😁
 

andyt1909

Ehrenmitglied
Com. Redakteur
Aug 13, 2019
3.779
6.681
Es gibt beim Übertakten deines Systems zwei Möglichkeiten:
Also auch wenn das mit dem Posten des Guides gut gemeint gewesen sein soll, halte ich das an dieser Stelle für wenig zielführend und teilweise gefährlich. Erstmal sollte das klar gekennzeichnet sein, dass es sich hier nicht um einen eigenen Beitrag handelt und man die Fachkenntnis und Kompetenz, die dieser Guide vermitteln möchte, nicht besitzt.

Zudem ist der Guide völlig veraltet, das Fazit ist völlig falsch und wenn man keine Ahnung von der Materie hat und den Text für bare Münze nimmt schlichtweg auch gefährlich, weil ich von den Empfehlungen bezüglich der Ram Spannung nur klar abraten kann. Aktuelle DDR4 Module sind für den Betrieb im Bereich einer Ramspannung von 1,6 bis gar 1,65 V grundsätzlich nicht ausgelegt und im schlimmsten Fall beschädigt man sich damit die Ram Module, wenn die Schutzmechanismen des Mainboards nicht rechtzeitig greifen. Wenn man so hohe Spannungsbereiche anstrebt, sollte man in jedem Fall wissen was man tut und bewegt sich schon in einem sehr ambitioniertem Bereich. Ein Anfänger, der sich daran hält, weil es bei der technischen Vorgängergeneration kein Problem war, begeht damit ggf. einen fatalen Fehler.

Insofern war das, auch wenn es gut gemeint war, fahrlässig das nicht klar zu kennzeichnen.

@Andre D'Addio
Ganz grob runtergebrochen ist die Vorgehensweise für jemanden, der sich nicht mit den Timings und Subtimings der Speichermodule auskennt, folgende:

Du nutzt ein Tool wie z.B. Thaiphoon Burner um das SPD Profil deiner Ram Module auszulesen und als Report zu speichern. Dann nimmst du den Ryzen DRam Calculator, lädst den gespeicherten Report als XMP Profil ein, stellst ein welche CPU Generation du hast, welche Speicherchips, welchen Chipsatz und welche Geschwindigkeit du erreichen möchtest. Bei Geschwindigkeiten, die der Chip absehbar nicht erreichen wird, verweigert der Calculator die Berechnung.

Man kann immer zwischen einem "Safe" und "Fast" Preset wählen, bei ersterem ist es meist wahrscheinlicher, dass die Geschwindigkeit auch stabil erreicht wird. Der Calculator spuckt dir dann die Timings und Subtimings aus, sowie Empfehlungen für Spannungen, Widerstände (in Ohm), sowie verschiedene Einstellungen die aktiviert oder deaktiviert werden sollten.

Davon machst du dir Screenshots, die du auf dem Handy/Tablet aufrufst (oder klassisch per Zettel+Stift) und gehst dann in's Bios und stellst die Sachen so ein. Die Einstellungen können je nach Board Hersteller mehr oder weniger versteckt sein oder auch anders bezeichnet sein, da muss man dann ggf. auf die Beschreibung achten oder halt googlen.

Je nach CPU, Board und Ram Kombination kann es auch erforderlich sein, dass du andere Einstellungen wie CPU/SOC Loadline Calibration änderst. Da muss man dann ausprobieren. Auf manchen Boards muss man auch das Ram Training aktivieren oder deaktivieren. Bootet das System dann mit den Einstellungen ist das erstmal gut, dann kannst du unter Windows Stabilitätstests machen. Surfen, Office, etc. Da sollte es definitiv keinen Absturz geben, sonst ist Feintuning gefragt. Danach mal etwas Gaming ausprobieren und wenn das auch laufen sollte, diverse Stresstests ausprobieren bis hin zu einem kompletten Memtest Durchlauf.

Wenn es mal nicht direkt stabil läuft, was sehr wahrscheinlich der Fall sein wird, kann man die Ram Spannung vorsichtig in kleinen Schritten erhöhen oder die Widerstände variieren.

Wenn du tiefer in die Materie einsteigen möchtest:

Computerbase RAM OC Community mit vielen Beiträgen und aktuellen Guides:

Beispiel Timings für Micron E-Dies [beachte, was bei anderen funktiniert, muss bei dir nicht zwingend auch funktionieren]:

Ausführliche Anleitung für Ryzen Ram OC unterschieden nach Zen Generationen:

Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du einen 2000er Ryzen, oder? Mit Zen+ ist das Ram OC generell sowieso etwas schwieriger. Der Ram Controller bei Zen+ ist etwas zickiger und höhere Taktungen stabil zum Laufen zu kriegen kann da schon eine Herausforderung sein. Das hat nichts mit der Qualität des Rams per se zu tun, da kommt es mehr auf die Silicon Lottery und die Qualität der CPU und des integrierten Speichercontrollers an. Solltest du mit dem 2000er Ryzen also nicht so viel erreichen, nicht unterkriegen lassen, der Ram kann sehr wahrscheinlich mehr. Die Verbesserungen mit Zen2 gerade im Bereich des Speichercontrollers sind enorm. Zen2+/Zen3 wird da wahrscheinlich noch eine Schippe drauf legen, also war das Geld für den Ram schon gut angelegt.