Es gibt beim Übertakten deines Systems zwei Möglichkeiten:
Also auch wenn das mit dem Posten des Guides gut gemeint gewesen sein soll, halte ich das an dieser Stelle für wenig zielführend und teilweise gefährlich. Erstmal sollte das klar gekennzeichnet sein, dass es sich hier nicht um einen eigenen Beitrag handelt und man die Fachkenntnis und Kompetenz, die dieser Guide vermitteln möchte, nicht besitzt.
Zudem ist der Guide völlig veraltet, das Fazit ist völlig falsch und wenn man keine Ahnung von der Materie hat und den Text für bare Münze nimmt schlichtweg auch gefährlich, weil ich von den Empfehlungen bezüglich der Ram Spannung nur
klar abraten kann. Aktuelle DDR4 Module sind für den Betrieb im Bereich einer Ramspannung von 1,6 bis gar 1,65 V grundsätzlich nicht ausgelegt und im schlimmsten Fall beschädigt man sich damit die Ram Module, wenn die Schutzmechanismen des Mainboards nicht rechtzeitig greifen. Wenn man so hohe Spannungsbereiche anstrebt, sollte man in jedem Fall wissen was man tut und bewegt sich schon in einem sehr ambitioniertem Bereich. Ein Anfänger, der sich daran hält, weil es bei der technischen Vorgängergeneration kein Problem war, begeht damit ggf. einen fatalen Fehler.
Insofern war das, auch wenn es gut gemeint war, fahrlässig das nicht klar zu kennzeichnen.
@Andre D'Addio
Ganz grob runtergebrochen ist die Vorgehensweise für jemanden, der sich nicht mit den Timings und Subtimings der Speichermodule auskennt, folgende:
Du nutzt ein Tool wie z.B. Thaiphoon Burner um das SPD Profil deiner Ram Module auszulesen und als Report zu speichern. Dann nimmst du den Ryzen DRam Calculator, lädst den gespeicherten Report als XMP Profil ein, stellst ein welche CPU Generation du hast, welche Speicherchips, welchen Chipsatz und welche Geschwindigkeit du erreichen möchtest. Bei Geschwindigkeiten, die der Chip absehbar nicht erreichen wird, verweigert der Calculator die Berechnung.
Man kann immer zwischen einem "Safe" und "Fast" Preset wählen, bei ersterem ist es meist wahrscheinlicher, dass die Geschwindigkeit auch stabil erreicht wird. Der Calculator spuckt dir dann die Timings und Subtimings aus, sowie Empfehlungen für Spannungen, Widerstände (in Ohm), sowie verschiedene Einstellungen die aktiviert oder deaktiviert werden sollten.
Davon machst du dir Screenshots, die du auf dem Handy/Tablet aufrufst (oder klassisch per Zettel+Stift) und gehst dann in's Bios und stellst die Sachen so ein. Die Einstellungen können je nach Board Hersteller mehr oder weniger versteckt sein oder auch anders bezeichnet sein, da muss man dann ggf. auf die Beschreibung achten oder halt googlen.
Je nach CPU, Board und Ram Kombination kann es auch erforderlich sein, dass du andere Einstellungen wie CPU/SOC Loadline Calibration änderst. Da muss man dann ausprobieren. Auf manchen Boards muss man auch das Ram Training aktivieren oder deaktivieren. Bootet das System dann mit den Einstellungen ist das erstmal gut, dann kannst du unter Windows Stabilitätstests machen. Surfen, Office, etc. Da sollte es definitiv keinen Absturz geben, sonst ist Feintuning gefragt. Danach mal etwas Gaming ausprobieren und wenn das auch laufen sollte, diverse Stresstests ausprobieren bis hin zu einem kompletten Memtest Durchlauf.
Wenn es mal nicht direkt stabil läuft, was sehr wahrscheinlich der Fall sein wird, kann man die Ram Spannung vorsichtig in kleinen Schritten erhöhen oder die Widerstände variieren.
Wenn du tiefer in die Materie einsteigen möchtest:
Computerbase RAM OC Community mit vielen Beiträgen und aktuellen Guides:
(Bild: by @RYZ3N) Reviews: RAM OC auf Ryzen 3000 im Test - Computerbase Micron E-Die ICs im Test - Computerbase Samsung B-Die ICs im Test - Computerbase Micron B-Die ICs im Test - Computerbase AMD Ryzen trifft Hynix, Samsung und Micron - Hardwareluxx (@Reous) Leitfaden Micron Rev E OC...
www.computerbase.de
Beispiel Timings für Micron E-Dies [beachte, was bei anderen funktiniert, muss bei dir nicht zwingend auch funktionieren]:
@Tenobaal BGS sollte mit SR Riegeln disabled sein und mit DR Modulen Enabled. Und bei BGS (alt) eben genau anders herum. Ob das mit zen2 auch so ist, muss ich selbst nochmal testen. Hatte bislang alles auf Auto stehen.
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Ausführliche Anleitung für Ryzen Ram OC unterschieden nach Zen Generationen:
(Bild: by @RYZ3N) Reviews: RAM OC auf Ryzen 3000 im Test - Computerbase Micron E-Die ICs im Test - Computerbase Samsung B-Die ICs im Test - Computerbase Micron B-Die ICs im Test - Computerbase AMD Ryzen trifft Hynix, Samsung und Micron - Hardwareluxx (@Reous) Leitfaden Micron Rev E OC...
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Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du einen 2000er Ryzen, oder? Mit Zen+ ist das Ram OC generell sowieso etwas schwieriger. Der Ram Controller bei Zen+ ist etwas zickiger und höhere Taktungen stabil zum Laufen zu kriegen kann da schon eine Herausforderung sein. Das hat nichts mit der Qualität des Rams per se zu tun, da kommt es mehr auf die Silicon Lottery und die Qualität der CPU und des integrierten Speichercontrollers an. Solltest du mit dem 2000er Ryzen also nicht so viel erreichen, nicht unterkriegen lassen, der Ram kann sehr wahrscheinlich mehr. Die Verbesserungen mit Zen2 gerade im Bereich des Speichercontrollers sind enorm. Zen2+/Zen3 wird da wahrscheinlich noch eine Schippe drauf legen, also war das Geld für den Ram schon gut angelegt.